FORMO ist der Name eines Spielwarenherstellers der DDR, der in
Gotha ansässig war und Plastikbausteine in den verschiedensten Farben herstellte und seit
2003 auch wieder herstellt. In ihrem Konstruktionsprinzip ähneln sie dem Einzapfsystem
der Legoteile.
Firmengeschichte
Am 1. Juli 1958 gründete Werner Wind die Firma Gothaer Kunststoffverarbeitung W. u. H.
Wind in Gotha, Annastraße 8. Bereits im Jahr 1956 erwarb er sich Kenntnisse über die
Fertigung von Holz-, Stein-, und Kunststoffbaukästen. Ihm waren dabei mindestens 10 bis 11
verschiedene Ausführungen bekannt geworden. So meldete er auf seinen Namen am 12. April
und 3. August 1957 die Bausteine und die Dachkonstruktion und am 18. August 1958 die
Grund- und Fundamentplatten eines Plastebaukastens als Ausschließungspatente an. Dieser
wurde ab 1956/57 im Betrieb unter den Namen Plasteck gefertigt.
In der DDR erwarteten Kinder und Eltern, nachdem sie durch Ver-wandte und die Medien
von Lego erfuhren, ebenfalls ein solche Bausteine.Bis 1970 erreichte der inzwischen in
Formo umbenannte Baukasten mit den Plaste-Stecksteinen neben PEBE (Firma Paul
Berhardt, Bad Kösen) das größte Produktionsvolumen in der DDR. Die Formo Bausteine
waren recht beliebt.
Der VEB Gothaer Kunststoffverarbeitung entwickelte in der DDR das FORMO
Bausteinsystem bis Ende der 1960er-Jahre und vertrieb es bis 1990. Es besaß ein
abweichendes Rastermaß und war zu PEBE, dem zweiten Bausteinsystem in der DDR, nicht
kompatibel. Seit 2003 wurden die Bausteine in Gotha wieder hergestellt. Matthias Heinicke
aus Leipzig leitete damals den Vertrieb unter dem Namen FORMO SYSTEM. 2006
wechselte die Verantwortung für den Vertrieb nach Burg und seit 2010 nach Rochau.
Im Jahr 2011 wurde die Gothaer Kunststofftechnik durch ihren ausländischen Eigentümer
abgewickelt. Die alten Gebäude wurden abgerissen.
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